Projekt
Ausgangslage
Die ursprünglichen Gebäude und alten Bäume prägen den ländlichen Charakter des Areals «Hofwisen». Vorgaben der Denkmalpflege und die Schrägdachpflicht sichern dieses Ortsbild. Ziel war eine ortsbildgerechte, kompakte und energieeffiziente Überbauung mit preisgünstigem Wohnraum im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft.

Projekt
Im Zentrum steht der auch dem Quartier dienende Mehrzwecksaal (Haus D) als Neubau in der Kubatur der ehemaligen Scheune. Das Wohnhaus (Haus E) bietet geräumige, WG-taugliche Wohnungen und Gemeinschaftsraum an. Die Häuser A–C zeichnen sich durch klare, durchgehende Strukturen aus, innenliegenden Treppenhäusern mit Aufzugsanlagen und Zugang zu drei bis vier Wohnungen pro Geschoss.
Äussere Erscheinung
Zentral für den Charakter der neuen Überbauung sind die Dachformen und das Zusammenspiel unterschiedlicher Materialien, welche eine harmonische Siedlung mit Charme entstehen lassen. Die Neubauten erhalten geneigte Satteldächer aus dunkelbraunem Aluminium mit integrierten PV-Anlagen. Fassaden aus lasiertem Holz, Holz-Metall-Fenstern und Rafflamellenstoren prägen das Bild. Der Mehrzwecksaal kombiniert Sichtbeton und dunkle Holzschalung, das Wohnhaus E verputzte Fassaden mit Ziegeldach und Kupferentwässerung.


Innenräume
Robuste Materialien wie Sichtbeton, geschliffene Anhydritböden und fein verputzte Wände bestimmen die Wohnräume. Im Mehrzwecksaal setzen Holzverkleidungen und Akustikdecken warme Akzente, während das integrierte Tragwerk klare Raumformen ermöglicht. Die Küchen und Bäder verfügen über einen guten und üblichen Komfort, ausreichend Stauraum und pflegeleichte Materialien.
Umgebung
Die fünf Gebäude bilden einen dörflichen Innenhof als zentralen Begegnungsort mit Spielplatz, Gemeinschaftsraum und -gärten. Bestehende Nussbäume, eine neue Linde und Blumenwiesen schaffen eine grüne, naturnahe Atmosphäre. Die Gemeinschaftsgärten bleiben erhalten und stärken das «nachbarschaftliche Miteinander».

Technik + Infrastruktur
Verantwortungsbewusst. Zukunftsgerichtet. Vernünftig.
Die Wärmeversorgung erfolgt über ein Fernwärmenetz mit Hauptstation in der Tiefgarage und je einer Unterstation pro Haus. Warmwasser wird über Frischwasserstationen erzeugt, die Wärme über Bodenheizungen mit Raumthermostaten verteilt.
Eine reduzierte Komfortlüftung («KWL light») sorgt durchgehend für Frischluft, mit zentraler Zuluft bei den Garderoben und Abluft über Küchen und Nasszellen. Pro Haus arbeitet ein Lüftungsgerät mit 80% Wärmerückgewinnung. Keller- und UG-Räume verfügen über separate Anlagen, der Mehrzwecksaal über eine kombinierte Zu-/Abluft.
Die Stromversorgung erfolgt zentral, über Haus C, mit separaten Zählern für Gebäude, Garage und E-Mobilität. Jedes Haus hat eigene Haupt- und Wohnungsverteilungen mit FI-Schutz. Eine Indach-PV-Anlage versorgt das Areal im Eigenverbrauchsmodell mit Strom. Alle Parkplätze sind für Elektrofahrzeuge vorbereitet.
Beleuchtung und Schwachstrominstallationen entsprechen aktuellem Standard: LED-Leuchten in Allgemeinräumen, Glasfaser- und UPC-Anschluss, elektrische Raffstoren, Waschmaschinenanschlüsse in Wohnungen sowie Waschtürme im UG mit Kartensystem.
Nachhaltiges Mobilitätskonzept
Zur Reduktion des motorisierten Individualverkehrs werden Parkplätze begrenzt, Carsharing-Angebote gefördert und das Mobilitätsverhalten bei der Mieterauswahl berücksichtigt. Für Velos, Motorräder und Carsharing stehen ausreichende Flächen zur Verfügung.
Vermietung
Ziegler Immobilien AG
Schützenstrasse 1
8800 Thalwil
Bauherr
Politische Gemeinde Thalwil
DLZ Liegenschaften
Architekt
Bünzli & Courvoisier Architekten AG, Zürich